TRAUERN

Gefühle einer Trauernden

Wenn ich in mich hineinhöre, in mich hineinspüre, fühle ich mich leer.

Dort, wo vorher Leben und Wärme war, ist nichts mehr.

Nur noch Wut, Verzweiflung – warum ist gerade mir das passiert?

Ich habe doch nichts falsch gemacht, oder?

Schreien und Toben in mir,

und undurchdringliche Stille.

Alle sind für mich da, trotzdem bin ich allein, verlassen.

Wird dieser Schmerz, diese Traurigkeit irgendwann vorübergehen?

Die Sonne scheint, aber ihre Strahlen erreichen mich nicht –

Menschen um mich herum, sie lächeln, sie lachen, ich höre sie nicht.

Warum dürfen andere Frauen Mütter werden?

Wieso geht das Leben einfach weiter, wenn die Welt für mich doch stillsteht?

Wo finde ich Trost?

Wer kann mich verstehen?

Abschied nehmen

Der Verlust eines Schmetterlingskindes geschieht oft im Verborgenen. Ohne Beerdigung bleibt die Trauer ungesehen. Dann fehlen Orte und Zeiten aber auch Rituale und Mitmenschen, die das Abschied nehmen und Trauern erleichtern.

Das Denkmal auf dem Michaelsberg schafft dafür Platz: Ihre Trauer darf hier sichtbar sein. All Ihre Gefühle dürfen da sein. Hier oben können Sie sich Zeit nehmen für Ihre Fragen:

  • Verweilen Sie vor der Skulptur – nehmen Sie Ihre Gedanken und Gefühle wahr.
  • Erinnern Sie sich an Ihr Kind. Wenn Sie gemeinsam da sind, erzählen Sie einander davon.
  • Wenn Sie mögen sprechen sie ein Gebet.
  • Legen Sie eine Blume, eine Erinnerung, einen Brief in das leere Grab.
  • Besuchen Sie die nebenstehende Kirche St. Michael und entzünden eine Kerze oder formulieren eine Bitte.
  • Machen Sie einen Spaziergang um den Michaelsberg und schöpfen in der Natur neue Kraft.